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Arbeitszeiten: Was du wissen musst – Krankheit, Urlaub, Fehltage und Arbeitsweg

Wenn du im Berufsleben stehst, gehörst du zu denjenigen, die oft mit Arbeitszeiten in Berührung kommen. Doch was sind eigentlich die rechtlichen Grundlagen? Und wie sieht es mit Krankheit, Urlaub oder Fehltagen aus? Auch das Thema Arbeitsweg oder Arbeitsfahrten werfen immer wieder Fragen auf. In diesem Artikel klären wir, was du bei deinen Arbeitszeiten wissen solltest und wie du dich in verschiedenen Situationen richtig verhältst.

Arbeitszeiten: Was du wissen musst – Krankheit, Urlaub, Fehltage und Arbeitsweg

Die rechtlichen Grundlagen zu Arbeitszeiten

In Deutschland sind Arbeitszeiten durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Es gibt einige wichtige Punkte, die du im Blick haben solltest:


  • Maximale Arbeitszeit: Die maximale Arbeitszeit pro Tag liegt in der Regel bei 8 Stunden. In Ausnahmefällen, etwa durch Tarifverträge oder eine Einigung mit dem Arbeitgeber, können es bis zu 10 Stunden sein. Es gibt jedoch eine Begrenzung: Die durchschnittliche Arbeitszeit darf über einen Zeitraum von sechs Monaten 8 Stunden pro Tag nicht überschreiten.


  • Pausen: Bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden musst du eine Pause von mindestens 30 Minuten machen. Bei mehr als 9 Stunden sind es sogar mindestens 45 Minuten. Diese Pausen sollen dir helfen, dich zu erholen und deine Leistung aufrechtzuerhalten.


  • Arbeitszeitverlagerung: Bei einem flexiblen Arbeitszeitmodell (zum Beispiel Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit) sind die Arbeitszeiten zwar variabler, jedoch müssen auch hier gesetzliche Regelungen beachtet werden, um Überarbeitung und Ermüdung zu vermeiden.


Was gilt bei Krankheit?

Krankheit kann immer mal wieder auftreten. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du wissen solltest, wenn du wegen Krankheit ausfällst:


  • Krankmeldung: Wenn du krank bist, musst du deinen Arbeitgeber so schnell wie möglich benachrichtigen. In den meisten Fällen ist dies am ersten Krankheitstag erforderlich, damit der Arbeitgeber frühzeitig informiert ist. In vielen Betrieben gibt es bestimmte Regelungen, wie und wann die Krankmeldung zu erfolgen hat (z. B. per Telefon oder E-Mail).


  • Ärztliches Attest: Ab dem dritten Krankheitstag verlangt der Arbeitgeber in der Regel eine ärztliche Krankschreibung. Dies ist gesetzlich so festgelegt, kann aber je nach Vertrag oder Unternehmen auch früher gefordert werden. Achte darauf, dass du das Attest rechtzeitig einreichst.


  • Lohnfortzahlung: Wenn du krank bist, hast du Anspruch auf Lohnfortzahlung. Das bedeutet, dass dein Arbeitgeber während der ersten 6 Wochen der Krankheit deinen Lohn weiterhin zahlt. Nach diesen 6 Wochen springt die Krankenkasse ein und zahlt Krankengeld – das sind in der Regel 70% deines Bruttolohns, jedoch höchstens 90% deines Nettolohns.


  • Krankheit und Urlaub: Wenn du im Urlaub krank wirst, solltest du dies deinem Arbeitgeber sofort melden. Du kannst die Krankheitstage dann gegebenenfalls nachholen und dir Urlaubstage zurückerstatten lassen, sodass der Urlaub nicht verloren geht.


Was gilt bei Urlaub und Fehltagen?


  • Urlaubsanspruch: Der gesetzliche Mindesturlaub in Deutschland beträgt 24 Werktage pro Jahr, wenn du eine 5-Tage-Woche hast. Bei einer 6-Tage-Woche erhöht sich der Urlaubsanspruch auf 30 Werktage. Viele Unternehmen bieten allerdings mehr Urlaub als den gesetzlichen Mindestanspruch, also lohnt es sich, den eigenen Vertrag zu prüfen.


  • Urlaubsantrag und -planung: In der Regel musst du deinen Urlaub rechtzeitig beantragen und mit deinem Arbeitgeber abstimmen. Eine frühzeitige Planung hilft dabei, Konflikte oder Überschneidungen mit Kollegen zu vermeiden.


  • Fehltage: Wenn du krank bist oder aus anderen Gründen fehlen musst, solltest du deinem Arbeitgeber dies umgehend mitteilen. Fehltage müssen gut dokumentiert werden – besonders, wenn sie mit Krankheit oder anderen persönlichen Gründen zusammenhängen. Arbeitgeber können nach einer bestimmten Anzahl von Fehltagen auch nach einem ärztlichen Attest fragen.


Was gilt für den Arbeitsweg und Arbeitsfahrten?

Viele haben auch Fragen zu Arbeitswegen und Fahrten im Rahmen ihrer Arbeit. Hier sind die wichtigsten Informationen, die du wissen solltest:


  • Arbeitsweg: Der Arbeitsweg – also der Weg von deinem Zuhause zu deinem Arbeitsplatz und zurück – zählt nicht zur Arbeitszeit. Er wird nicht bezahlt, es sei denn, dein Arbeitgeber zahlt für den Weg oder es gibt eine regelmäßige Anrechnung im Vertrag. In manchen Fällen, z. B. bei Außendienstmitarbeitern, kann der Arbeitsweg jedoch als Arbeitszeit gelten.


  • Kosten für den Arbeitsweg: Du kannst für den Arbeitsweg je nach den Gegebenheiten eine Fahrkostenerstattung von deinem Arbeitgeber erhalten, vor allem, wenn du mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln pendelst. Auch hier gibt es je nach Vertrag oder Tarifbindung Unterschiede, die du mit deinem Arbeitgeber klären solltest.


  • Dienstreisen / Arbeitsfahrten: Wenn du für deinen Job auf Dienstreisen gehst oder Arbeitsfahrten machst, zählen diese Reisezeiten unter Umständen als Arbeitszeit, vor allem, wenn du während der Reise aktiv arbeitest oder die Reisezeit während der normalen Arbeitszeit liegt. Bei Dienstreisen müssen auch die Reisekosten (Fahrkarten, Hotelübernachtungen, etc.) von deinem Arbeitgeber übernommen werden, solange diese im Vorfeld genehmigt sind.


  • Spesen und Auslagen: Für Dienstreisen hast du in der Regel Anspruch auf Spesen (Tagespauschalen), die für Verpflegung und andere Auslagen während der Reise gedacht sind. Auch diese Kosten können von deinem Arbeitgeber übernommen werden, wobei die Höhe und Bedingungen je nach Unternehmensrichtlinien unterschiedlich sein können.


Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice

Heute sind flexible Arbeitszeiten und Homeoffice immer häufiger gefragt. Unternehmen bieten diese Modelle an, um die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu verbessern.


  • Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit: Viele Unternehmen bieten Modelle wie Gleitzeit an, bei denen du innerhalb eines festgelegten Rahmens (z. B. zwischen 8 und 18 Uhr) deine Arbeitszeit selbst gestalten kannst. Auch Vertrauensarbeitszeit ist immer häufiger anzutreffen. Hierbei ist es wichtig, dass du deine Arbeit selbstständig und zielorientiert erledigst, ohne dass eine feste Arbeitszeit vorgegeben ist.


  • Homeoffice: Bei Homeoffice wird oft eine gewisse Flexibilität in den Arbeitszeiten eingeräumt. Du arbeitest an einem anderen Ort als im Büro, aber das bedeutet nicht, dass du jederzeit „arbeiten kannst, wann du willst“. In vielen Fällen müssen auch hier die Arbeitszeiten eingehalten werden, besonders wenn es sich um Kernarbeitszeiten handelt, in denen du für Besprechungen oder die Zusammenarbeit mit Kollegen verfügbar sein musst.


Fazit: Was du zu Arbeitszeiten wissen musst

Arbeitszeiten sind ein wichtiger Bestandteil des Berufslebens und können je nach Branche, Unternehmen und Arbeitsmodell unterschiedlich gehandhabt werden. Es ist entscheidend, dass du dich gut mit den gesetzlichen Bestimmungen und den vereinbarten Regelungen in deinem Arbeitsvertrag auskennst, um bei Krankheit, Urlaub oder Fehltagen keine Missverständnisse zu haben. Auch beim Thema Arbeitsweg und Dienstreisen gibt es klare Regelungen, die du kennen solltest, um dich korrekt zu verhalten.

Achte darauf, die gesetzlichen Rechte zu nutzen, und spreche rechtzeitig mit deinem Arbeitgeber, wenn es um besondere Situationen wie Krankheit oder Urlaub geht. Damit bist du gut aufgestellt!

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